Schloss Hunebourg

Geschichte
Geschichte des Schlosses Hüneburg
Verlassene mittelalterliche Ursprünge
Obwohl das genaue Gründungsdatum unbekannt ist, existierte die Burg Hüneburg vermutlich bereits im 12. Jahrhundert. Die erste schriftliche Erwähnung der Burg stammt aus dem Jahr 1288. Im Laufe der Jahrhunderte gehörte sie mehreren Adelsfamilien, darunter den Lichtenbergs und den Fleckensteins. Ab der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde die Burg jedoch nach und nach aufgegeben.
Renaissance- und nationalistisches Projekt
Im 20. Jahrhundert wurden die Ruinen der Burg von Fritz Spieser, einem elsässischen Autonomisten, erworben. Letzterer möchte es zu seinem Wohnsitz und Treffpunkt für die Elsässer machen. Unter der Leitung des Architekten Karl Erich Löbell kam es ab 1934 zu umfangreichen Umbaumaßnahmen, die zu einem neoromanischen Schloss führten. Der Bergfried mit dem Namen Friedensturm wurde zu Ehren der im Ersten Weltkrieg gefallenen elsässischen Soldaten errichtet.
Diese Werke haben eine starke symbolische Dimension und verkörpern die elsässischen Autonomiebestrebungen. Allerdings wurde das Projekt durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen und Spiesers Ambitionen konnten nur teilweise verwirklicht werden.
Nachkrieg und Umstellung
Nach dem Krieg wurde die Burg von den französischen Behörden beschlagnahmt und unterschiedlich genutzt. Insbesondere wurde es zu einem Urlaubsort für Finanzbeamte. Heute ist Schloss Hüneburg, nachdem es ein Hotel war, Privatbesitz.
Architektur: eine Mischung aus Stilen und Symbolen
Schloss Hunebourg präsentiert eine hybride Architektur, die die Elemente einer mittelalterlichen Burg mit neoromanischen Codes vermischt. Der Bergfried, der Friedensturm, ist ein bemerkenswertes Element dieser Rekonstruktion, ebenso wie das Gästehaus und der Saalbau, die nur teilweise fertiggestellt sind.
Spieser plante außerdem den Bau eines Bauernhofs und eines Wagenhauses (Garage), um dem Schloss eine eigenständigere Dimension zu verleihen und seinen Idealen besser zu entsprechen.